Neurolinguistisches Programmieren (NLP) ist primär eine Art
Kommunikationsmodell, das helfen soll Schwellenängste zu reduzieren und
innere Ressourcen zu stärken. In der Lernpsychologie und in
Psychotherapien wird NLP immer im Hinblick auf ethische Standards
eingesetzt.
Werden NLP-Techniken aber in Verkaufsgesprächen
eingesetzt, so eröffnen sich manipulative Möglichkeiten für den Anwender
gegenüber seinem Kunden.
Jörg Haider war wahrscheinlich der erste Politiker Österreichs, der
ganz bewußt auf die Nutzung manipulativer NLP-Strategien im politischen
Kontext gesetzt hat.
Da ein Politiker sich fast immer an eine große
Öffentlichkeit richtet, betritt er hier - gerüstet mit
NLP-Kommunikationsstrategien - den Bereich der Massenpsychologie.
NLP
gibt es als Modell erst seit den 70er Jahren, die Techniken der
Massenpsychologie sind allerdings bereits sehr, sehr alt. Viele
Herrscher der Vergangenheit verstanden es die Klaviatur der
Beeinflussung eines Volkes perfekt zu spielen.
Elias Canetti beschreibt 1960 in seinem großen Werk "Masse und Macht" die Charakterzüge der (Menschen)Masse:
Die Masse will immer wachsen.
Innerhalb der Masse herrscht Gleichheit.
Die Masse liebt Dichte.
Die Masse braucht eine Richtung.
NLP-Techniken sind nicht nur ein Werkzeug um einem Politiker im
medialen Wahlkampfduell Vorteile zu verschaffen, sie sind auch
werbepsychologisch betrachtet geeignet um große Gruppen an Menschen zu
beeinflussen.
Wenn es allerdings gelingt die einzelnen NLP-Manöver
aufzudecken, so sind oft auch die Argumente NLP-geschulter Politiker
entzaubert.
Autorin: Irene L.
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