Dienstag, 17. Mai 2016

NLP und Politik - eine brisante Verbindung

Neurolinguistisches Programmieren (NLP) ist primär eine Art Kommunikationsmodell, das helfen soll Schwellenängste zu reduzieren und innere Ressourcen zu stärken. In der Lernpsychologie und in Psychotherapien wird NLP immer im Hinblick auf ethische Standards eingesetzt.
Werden NLP-Techniken aber in Verkaufsgesprächen eingesetzt, so eröffnen sich manipulative Möglichkeiten für den Anwender gegenüber seinem Kunden.


Jörg Haider war wahrscheinlich der erste Politiker Österreichs, der ganz bewußt auf die Nutzung manipulativer NLP-Strategien im politischen Kontext gesetzt hat. 
Da ein Politiker sich fast immer an eine große Öffentlichkeit richtet, betritt er hier - gerüstet mit NLP-Kommunikationsstrategien - den Bereich der Massenpsychologie. 

NLP gibt es als Modell erst seit den 70er Jahren, die Techniken der Massenpsychologie sind allerdings bereits sehr, sehr alt. Viele Herrscher der Vergangenheit verstanden es die Klaviatur der Beeinflussung eines Volkes perfekt zu spielen.
Elias Canetti beschreibt 1960 in seinem großen Werk "Masse und Macht" die Charakterzüge der (Menschen)Masse:

Die Masse will immer wachsen.
Innerhalb der Masse herrscht Gleichheit.
Die Masse liebt Dichte.
Die Masse braucht eine Richtung.

NLP-Techniken sind nicht nur ein Werkzeug um einem Politiker im medialen Wahlkampfduell Vorteile zu verschaffen, sie sind auch werbepsychologisch betrachtet geeignet um große Gruppen an Menschen zu beeinflussen.
Wenn es allerdings gelingt die einzelnen NLP-Manöver aufzudecken, so sind oft auch die Argumente NLP-geschulter Politiker entzaubert.

Autorin: Irene L.

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